Neurofeedback bei ADS / ADHS / Konzentrationsschwäche

Die Funktionsweise

Das Neurofeedbacktraining bei ADS und ADHS legt den Schwerpunkt auf das Training der Selbstregulierung. Die betroffenen Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen leiden unter starker Impulsivität, schwer kontrollierbarem Bewegungsdrang und mangelner Aufmerksamkeit (mehr dazu auf unserer Seite ADS / ADHS).

 

Durch das Training lernt der Patient, sich zu fokussieren und zu konzentrieren. Aber genauso wichtig ist das Erlernen der bewussten Entspannung.

 

Denn niemand kann dauerhaft immer nur voll konzentriert sein. Nur jemand, der abschalten und entspannen kann, wenn es die Situation zulässt, kann maximale Aufmerksamkeit zeigen, wenn es darauf ankommt. Mehr Informationen zur Wirkungsweise von Neuerofeedback finden Sie auf unser Bio-/ Neurofeedback Seite oder ganz unten auf dieser Seite in dem eingefügten Artikel der Zeitschrift Spiegel.

Neurofeedback bei ADS / ADHS, Therapiezentrum Klose, Hameln

Darüber hinaus kann Neurofeedback auch sehr effektiv für reines Konzentrationstraining bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ohne ADS / ADHS genutz werden. Das Training wird bei den unterschiedlichsten Krankheitsbildern oder auch bei Schulschwierigkeiten angewandt.

Die Vorteile

  • Erfolge werden sichtbar, der Patient ist dadurch motivierter
  • die Entwicklung ist objektiv messbar und nachvollziehbar
  • absolut keine Nebenwirkungen
  • die erlernten Fähigkeiten bleiben auch nach dem Abschluss der Therapie bestehen (Medikamente haben nach dem Absetzten keine Wirkung mehr)
  • es werden nicht die Symptome, sondern tatsächlich die Ursache therapiert
  • das Sozialverhalten verbessert sich
  • das Selbstbewusstsein steigt
Neurofeedback, Therapiezentrum Klose, Hameln

Besonderheiten in unserer Praxis

Da die herkömmlichen EEG Sensoren sehr störanfällig sind, stellt dies gerade bei hyperaktiven Kindern, die es schwer haben, still zu sitzen, ein Problem dar. Kleine Bewegungen des Kopfes oder sogar schon ein Augenzwinkern verfälschen die Ergebnisse (sogenannte Artefakte). Deshalb arbeiten wir mit dem neu entwickelten HEG Sensor, der weitaus weniger störanfällig ist. Auch das Anlegen am Kopf ist weitaus angenehmer für den Patienten.

 

Um den optimalen Therapieerfolg zu erreichen, ist es empfehlenswert, Neurofeedback nicht isoliert anzuwenden, sondern mit Ergotherapie, eventuell auch mit Ostheopathie zu kombinieren. Nach einer ausführlichen Befundung erstellen wir gern einen detaillierten Therapieplan für Ihr Kind.

Neurofeedback in den Medien

Zum besseren Verständnis der Wirkungsweise von Neurofeedback finden Sie hier einen Artikel aus dem Onlineportal der Zeitschrift Spiegel.

Die Veröffentlichung enthält auch wichtige Information zur Behandlung mit Ritalin.

Hilfe bei ADHS: Trainieren gegen das Chaos im Kopf

Von Katrin Neubauer

ADHS: In Deutschland leben mehr als 250.000 Kinder mit der Diagnose

 

Die meisten Kinder mit ADHS bekommen Medikamente. Doch Konzentration und Impulskontrolle können trainiert werden - durch Neurofeedback. In Studien hat die Methode beachtliche Ergebnisse gezeigt.

 

"Ich brauche jetzt mal zwei Minuten Ruhe. Bitte nicht ansprechen." So kündigt Lasse* an, dass er über einer Matheaufgabe brütet. Lehrer und Eltern wissen dann, dass sich Lasse trotz seiner Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) konzentriert und seine Aufgaben löst. Gelernt hat der Zehnjährige dies durch Neurofeedback.

Trotz ADHS konzentriert sich Lasse und löst seine Aufgaben. Gerlernt hat er das durch Neurofeedback.



Über ein Jahr ging er dafür einmal pro Woche in die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychtherapie der Universitätsklinik Göttingen. Dort übte Lasse vor einem Computerbildschirm, seine Gedanken auf den Punkt zu bringen und seine Erregung zu kontrollieren. Dabei behilflich waren ihm Autos, Flugzeuge oder Torhüter auf dem Monitor, die er über Messelektroden am Kopf in eine bestimmte Richtung oder mit einer bestimmten Geschwindigkeit bewegen musste - ohne Tastatur oder Maus, nur mit seinen Hirnströmen.

 

Auf einem separaten Bildschirm verfolgte Psychologe Holger Gevensleben, Leiter der Arbeitsgruppe Neurofeedback, Lasses hirnelektrische Aktivität im EEG. "Durch Neurofeedback lernen Kinder mit ADHS, ihr Verhalten im Alltag besser zu steuern und sich bewusst konzentrieren zu können", sagt Gevensleben.

 

Beim klassischen Biofeedback werden unbewusste Körperfunktionen wie Muskelspannung und Herzfrequenz gemessen und dem Übenden akustisch oder visuell rückgemeldet. Beim Neurofeedback passiert dies mit Hirnfrequenzen. Patienten lernen hierbei, jene Hirnaktivitäten wahrzunehmen und bewusst zu verändern, die Aufmerksamkeit und Verhaltenssteuerung betreffen. (...)

 

Eine andere Studie ergab, dass auch zwei Jahre nach dem Training Verhaltensänderung und erhöhte Aufmerksamkeit stabil geblieben waren oder sich verbessert hatten.

 

Auch 2 Jahre nach dem Training waren Verhaltensänderung und erhöhte Aufmerksamkeit stabil geblieben.



Typisch für Kinder mit der hyperkinetischen Verhaltensstörung sind Impulsivität und ein Mangel an Konzentration und Ausdauer. Oft haben sie einen überschießenden Bewegungsdrang und Probleme, ihr explosives Verhalten zu zähmen.

 

Auch Lasse eckte ständig an. "Am liebsten kämpfte er mit Stöcken oder warf die Bauwerke anderer Kinder ein", erzählt die Mutter. Freunde hatte er kaum. In der Schule hagelte es Einträge, weil er den Unterricht störte. "Lasse stand in der Stunde einfach auf und widersprach oft. Bei den Hausaufgaben schweifte er nach fünf Minuten ab." Nach einem Jahr wechselte er die Schule. Kurz darauf folgte die Diagnose ADHS.

 

Lasse bekam Medikamente, wie 72 Prozent der rund 259.000 Kinder in Deutschland mit ADHS. Das bekannteste ist Ritalin. Dessen Wirkstoff Methylphenidat ist ein Amphetaminabkömmling mit einer langen Liste von Nebenwirkungen. Pro Jahr werden in Deutschland 1,8 Tonnen Methylphenidat verordnet, hauptsächlich Kindern.

Lasse bekam Medikamente, wie 72 Prozent der rund 259.000 Kinder in Deutschland mit ADHS. Das bekannteste ist Ritalin. Dessen Wirkstoff Methylphenidat ist ein Amphetamin-abkömmling mit einer langen Liste von Nebenwirkungen.



"Das größte Problem der medikamentösen Behandlung ist, dass sie rein symptomatisch ist. Wenn keine begleitende andere Therapie eingeleitet wird, ist nach Absetzen der Medikamente die Situation wie zuvor", sagt Ute Strehl, Psychologin am Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie der Universität Tübingen.

Wenn keine begleitende Therapie eingeleitet wird, ist nach dem Absetzten der Medikamente alles wie zuvor.



Beim Neurofeedback soll das anders sein. "Objektive Messungen belegen, dass das Gehirn nach Neurofeedback mit Reizen von außen hilfreicher umgeht", sagt Martin Holtmann, Ärztlicher Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie der LWL Universitätsklinik Hamm. Er leitete zusammen mit Strehl die jüngste und größte deutsche Kontroll-Studie mit 144 Kindern. Eines der wichtigsten Ergebnisse der noch nicht komplett ausgewerteten Daten: Von Neurofeedback profitieren auch Kinder mit besonders schwerem ADHS.

 

Ist Neurofeedback eine Alternative zu Ritalin?

 

In den USA wird die Methode von der American Academy of Pediatrics seit 2012 als ebenso wirksam eingestuft wie Medikamente.

In den USA wird die Methode von der American Academy of Pediatrics seit 2012 als ebenso wirksam eingestuft wie Medikamente.



"Es gibt auch Kinder, die von einer Kombination aus beidem profitieren oder erst nach Neurofeedback die Medikamente absetzen können", sagt Strehl. (...)

 

Mindestens 30 bis 45 Sitzungen sind nötig, um die Symptome nachhaltig zu verbessern.

Auch bei Lasse haben sich nach einigen Sitzungen Neurofeedback schnell Erfolge eingestellt. Ganz ohne Medikamente kommt er allerdings noch nicht aus.

(* Name geändert)



Wenn Sie sich unsicher sind, ob bei Ihrem Kind Auffälligkeiten vorhanden sein könnten und Sie eine Beratung wünschen, rufen Sie uns einfach an oder schreiben Sie eine Mail.